Warum Kreative, Autoren, Blogger, Coaches und Online-Unternehmerinnen eine E-Mail-Liste brauchen
Marketing ist toll! Ich liebe Marketing! In diesem Artikel geht es um Marketing für Kreative, Autoren, Blogger, Coaches und Online-Unternehmer.
Insbesondere zeige ich dir, wie du dir eine E-Mail-Liste aufbaust. Und ich bin Autorin. Von Liebesromanen. Das scheint erst einmal nicht zusammen zu passen (Ich vergaß, ich bin sogar noch promovierte Literaturwissenschaftlerin. Die sind auch nicht dafür bekannt, Dinge wie „Ich liebe Marketing“ zu sagen.).
Da kommt als Antwort immer schnell: „Ich mag mich nicht verkaufen“. Ich mich auch nicht. Aber ich möchte Menschen beglücken. Ich liebe es, wenn mich aus meinem Schreibkurs begeisterte E-Mails erreichen. Wenn Leute mir dankbar sind für das, was ich mache. Wenn einer meiner Romane sie froh gemacht hat. DESHALB mag ich Marketing. Weil ich, wenn ich es richtig mache, genau die Menschen erreiche, zu denen ich gehöre. Meinen Tribe, wie die Amerikaner das so nett nennen. Meine E-Mail-Liste verwende ich weniger für meine Bücher als für meine Kurse, aber natürlich kannst du für jeden Zweck eine Liste aufbauen.
Warum Marketing so einen schlechten Ruf hat
Man stellt sich bei „Marketing“ schnell einen etwas schmierigen Typen vor, der einem etwas andrehen will, das man nie wollte. Da erzählt jemand, ein Buch sei „passives Einkommen“. Ach wirklich? Das ist großer Quatsch. Oder jemand schreibt: „So verdienst du 10.000 Euro in zwei Tagen ohne zu arbeiten“ Und so weiter. Echtes Marketing bedeutet aber, die Menschen zu erreichen, die mit deinem Service oder deinem Produkt glücklich sind. Es ist eine Win-Win Situation für alle, um im Business Speak zu bleiben. Ich gebe seit letztem Jahr vermehrt Online-Kurse. Von den Gewinnen möchte ich eine Schule bauen. Gleichzeitig möchte ich andere motivieren und dabei unterstützen, ihre Bücher zu schreiben. Ich glaube, da haben alle gewonnen.
Meine E-Mail-Liste wächst jetzt schnell
Meine E-Mail-Liste ist explodiert – und die Zahl meiner Kursteilnehmer auch.
Ich habe auf meinem Autorenblog vielleicht 300 E-Mails in einem Jahr gesammelt. Es gab etwas zum Herunterladen (irgendwie hatte ich das schon verstanden). Aber weiter habe ich mich nicht gekümmert. Jetzt kümmere mich darum. Meine Liste ist schon um 450 E-Mails pro Woche gewachsen. Für solch rapides Wachstum habe ich Facebook-Anzeigen genutzt. Aber auch ohne Anzeigen wächst sie jetzt um die 70 Personen in der Woche. Die Erste Version des Artikels ist ein paar Jahre her. Ich nutze schon lange keine Anzeigen mehr und lösche auch Menschen, die meine Mails nicht öffnen (ich habe auch schon mal 4000 alte Emails gelöscht!). Ja, aber dennoch sind es über 11.000 Leute auf meiner Liste, einfach durch organisches Wachstum.
Vorab: Warum E-Mail-Adressen viel wichtiger sind als Social Media Follower
Um dein Produkt, deinen Online-Kurs, deinen Service demjenigen anbieten zu können, der das auch wirklich haben möchte, musst du die richtigen Person finden und dann kontaktieren. Jemand, der über deine Facebookseite stolpert und danach verduftet, hilft dir nicht. Du brauchst die E-Mail-Adresse.
Viele Follower auf Instagram, Likes auf Facebook, Twitter-Follower: sie alle kannst du nur bedingt erreichen. Der Aufschrei war groß, als plötzlich die Reichweiten der Facebook-Seiten eingeschränkt wurden. Aber hatte Facebook je behauptet, aus Menschenliebe zu handeln? Jetzt muss man für Reichweite zahlen (eine super Werbeplattform übrigens, aber keine kostenlose).
Du kannst deine Fans gar nicht erreichen, wenn du ihnen von deinem neuen Produkt erzählen willst – außer sie sehen es gerade zufällig. Oder du machst eben (möglich mit Facebook und gezieltem Targeting und für Geld) Werbung.
Deine E-Mail-Liste gehört dir. Das sind deine Kunden oder Fans, egal ob Facebook morgen komplett abgeschaltet wird. Es gibt Studien, die zeigen, dass die Ansprache per E-Mail immer noch am effektivsten ist. Wenn ich an meine über 3600 Twitter Follower etwas tweete, etwa, ob sie an einer Umfrage teilnehmen, nehmen ein paar Leute daran teil, vielleicht 10? 15?. Von meiner E-Mail-Liste von inzwischen knapp 10.000 Personen beteiligen sich Hunderte.
Oooookay, der Punkt ist jetzt klar.
Aber wie baust du eine E-Mail-Liste auf?
Das geht im Wesentlichen in zwei Schritten.
- Bringe Besucher auf deinen Blog oder auf deine Seite. Du kannst natürlich auch deine Instagram-Bio oder sonstige Links auf Social Media verwenden. Ich nutze auch den Text unter meinen Youtube Videos für einen Link.
- Biete deinen Besuchern etwas an, das sie unbedingt haben möchten, kostenlos im Austausch für ihre E-Mail-Adresse. Und zwar ein genau passendes Angebot für deinen idealen Kunden. Der ideale Kunde ist einer, den du lieb hast und mit dem du gern kommunizierst. Ist dir bei mir alles zu rosa? Das ist gar kein Problem! Du kannst einen Blog finden, der besser zu dir passt. Ich will damit sagen, ich versuche nicht verkrampft, es jedem Recht zu machen, sondern „meinen“ Tribe zu finden.
Du hast gar keine Webseite, aber Social Media Follower?
Ich würde mir eine anlegen, sie kann auch ganz einfach sein, nicht mehr als eine Visitenkarte. Die E-Mail-Adressen kannst du auch über eine alleinstehende Landing-Page bekommen, auf der du etwas zum Download abrufst. Wie du eine erstellst, dazu später mehr. Zu dieser Seite kannst du auch mit Facebook-Anzeigen Besucher schicken und dort die E-Mail-Adressen sammeln.
Was du brauchst, um loszulegen
1. Schritt: Du brauchst einen E-Mail-Anbieter
Du brauchst einen E-Mail-Anbieter. Ich bin inzwischen von Mailchimp zu Convertkit gewechselt, aber Mailchimp ist für den Anfang gut. Du kannst dich dort einfach anmelden und bis 2000 E-Mail-Adressen ist es kostenlos.Das gute an diesen großen Anbietern ist, dass es ohne Ende Tutorial gibt, die dir beibringen, wie du diese Tools korrekt verwendest.
2. Schritt: Du brauchst ein supercooles Angebot (das ganz einfach sein kann, aber eben genau das, was deine Besucher wollen)
Kaum jemand abonniert „freiwillig“ einen Newsletter. Noch eine E-Mail in meiner Inbox? Du musst ihnen etwas anbieten, was sie gern haben möchten und dafür lassen sie die E-Mail-Adresse da. Ich nenne das, weil es viele Amerikaner so machen, ein „Content Upgrade“. Und ja, danach solltest du auch nützliche Informationen senden. Jede E-Mail-Adresse ist eine Person. Niemand mag Spam.
Vielleicht weißt du am Anfang nicht, was dein idealer Kunde möchte? Dann solltest du das herausfinden, bevor du mühsam ein Content-Upgrade erstellst, das am Schluss niemand haben will. Wenn du schon Kontakt zu Kunden hast z.B. über Social Media, kannst du eine Umfrage machen. Ansonsten besuche die Foren und Webseiten, wo sich deine Zielgruppe herumtreibt und finde heraus, was sie mögen.
Was ist ein gutes Content Upgrade?
Etwas, das deinem Lieblingskunden gefällt. Dem auch das gefällt, was du sonst machst und anbietest. Und keine Angst, dass einige Leute dich doof finden. Die SOLLEN ja auch gar nicht deine Fans werden, sondern schnellstmöglich weiterziehen! Aber die, die dich mögen und vielleicht, wenn du ein Produkt oder einen Service anbietest, etwas von dir kaufen, die sollen bleiben. So, jetzt konkret, das sind Möglichkeiten für solche Freebies:
- E-Mail-Kurs
- Pdf mit einer Checkliste
- Rabatt für ein Produkt
- Interessante Downloads, Checklisten, Wörter-Tracker, Plot-Planer etc, wie du sie in meiner Download-Bibliothek findest. Eine etwas andere Download-Bibliothek habe ich auf meiner Autorenseite, z.B. mit einem Bookjournal zum Herunterladen.
- XL-Leseproben
- Kostenlose Mini-Videokurse (etwa: 3-teiliger Online-Schreibkurs)
Dann schickst du deinem Besuche den Download. Das geht mit deinem E-Mail-Anbieter ziemlich einfach. Vielleicht zusätzlich mit den Links zu deinen besten Blogposts (den beliebtesten). Danach schickst du E-Mails, wenn du interessante Informationen hast, jede Woche, zweiwöchig, monatlich oder seltener. Niemand möchte sinnlose E-Mails bekommen. Auch wenn Marketing-Leute raten, häufig etwas zu verschicken. In der Realität kommt man ja oft gar nicht dazu, so viele interessante Dinge zu einem Thema zu berichten. Dann lieber seltener und mit Qualität. Aber das ist jetzt meine Meinung – wie natürlich alles hier, meine Meinung und meine persönliche Erfahrung widerspiegelt.
Hier findest du 12 Beispiele für Content Upgrades:
Hier geht’s zum kostenlosen Download
3. Schritt: Das Content-Upgrade unübersehbar platzieren.
ÜBERALL. Es sollte nicht zu übersehen sein. Also z.B. hier:
- Feature Box (ein Formular unübersehbar oben auf der Seite. Ich benutze das Plugin Feature Box)
- Über mich-Seite
- Seitenleiste
- Mit Buttons mitten im Text
- Balken oben auf dem Blog (gibt es teils fertig in deinem Theme oder z.B. von Sumo)
- Pop-up (ja, die KÖNNEN nervig sind. Menschen hassen Pop-ups zum Teil. Was soll ich sagen. Die Sign-up-Raten sind sehr gut. Sorry für das Marketing-Denglisch)
Zum Beispiel findest du dieses Content Upgrade von Johanna Fritz hier als Pop-up-Fenster. Der Interessent meldet sich an, um die Links zu bekommen. Es muss darauf hingewiesen werden (deutlich), dass man damit auf die Newsletterliste kommt, das ist insgesamt wichtig, um rechtskonform zu sein. Aber man braucht nicht in Panik zu verfallen, einfach transparent bleiben. Ich benutze bei mir das Plugin Feature Box, dadurch ist das Angebot oben auf der Seite. Viele Kollegen schwören auch auf Thrive Architect.
Hier ein Beispiel von der Autorin Jessica Brody, die eine große Leseprobe zum Download anbiete
Und hier nochmal ein Beispiel von Joanna Penn, die diesen Streifen oben auf der Webseite zeigt, auch hierfür gibt es plugins, z.B. eine Hellobar.
Noch mehr Beispiele findest du in meiner Download-Bibliothek:
Hier geht’s zum kostenlosen Download
4. Schritt Besucher auf deine Webseite oder Landing Page holen
Meine Seite ist nicht riesig, vielleicht 13000 Zugriffe im Monat. Aktuell (ich aktualisiere den Artikel gerade 2023) sogar noch weniger, weil ich den Blog aufgrund meiner viele Buchveröffentlichungen aus Zeitgründen etwas vernachlässigt habe. Aber ich bekomme ungefähr 10-20 E-Mail-Adressen pro Tag ganz „organisch“ von Besuchern, die sie dalassen. Meine Seite nutzt vor allem SEO und Pinterest, um Besucher zu bekommen. Das kann ich in Google Analytics wunderbar sehen. Google Analytics wirkt erst einmal einschüchternd, aber auch hierzu gibt es einfache Tutorials und die Information, welche Seiten und Artikel deine Leser mögen und lesen ist wahnsinnig hilfreich.
SEO
Ich würde dir auch empfehlen auf SEO zu setzen, um langfristig Besucher zu bekommen. Sieh dir dazu die Serie an, die ich erstellt habe!
SEO-Tipps für Anfänger an, wie du den perfekten Blogartikel für gutes Google Ranking schreibst oder bessere SEO durch Geschwindigkeit erreichst.
Pinterest ist ein unglaublich gut funktionierendes und völlig unterschätztes Werkzeug, um Besucher auf deine Seite zu lenken. Habe ich eine Seite, die auf hübschen Bilder basiert? Nein, ich schreibe ARTIKEL. Aber dennoch bringt Pinterest von allen Social Media-Kanälen bei weitem am meisten Besucher auf meine Seite, Tausende jeden Monat.
Hier findest du mich auf Pinterest.
Social Media
Zudem führst du deine Social Media Follower dorthin, in dem du z.B. deine Webseite oder Landing Page in deinen Profilen angibst. Mache ich überall.
Gastbeiträge
Du kannst auch auf anderen Blogs Artikel schreiben oder Gast in Podcasts sein und dann zu deiner Seite oder Landing Page verlinken. Mehr dazu im Artikel über Off-Page-Seo und Content-Marketing hier.
Facebook-Anzeigen
Du schaltest Facebook-Anzeigen, um noch mehr Besucher zu bekommen. Wobei ich persönlich Facebook-Anzeigen immer auf eine Landingpage führe, wo sie sich für ein Webinar oder einen kostenlosen Kurs anmelden können.
Ich würde allerdings nie Anzeigen schalten ohne eine ganz genaue Strategie. Sonst kannst du da viel Geld verlieren. Für Autoren finde ich die Kurse von Mark Dawson zum Thema ganz toll. Schau sie dir an, wenn du darüber nachdenkst ernsthaft in Anzeigen zu investieren.
Zudem gibt es eine Vorgehensweise, die andere Marketing-Menschen vorziehen. Sie führen mit einer Facebook-Anzeige Besucher erst auf die Webseite zu einem Artikel. Im zweiten Schritt werden sie dann mit einer erneuten Retargeting-Anzeige angesprochen, sich für deine E-Mail-Liste einzutragen. Hääää? Du steigst gerade aus? Warst du schon mal auf einer Webseite und danach „verfolgen“ dich Anzeigen dieser Seite? Das ist Retargeting. Du hast nämlich Daten hinterlassen, welche die Firmen nutzen. Einfach durch den Besuch, der durch das sogenannte Facebook Pixel aufgezeichnet wurde. Du denkst: Frechheit! Damit war ich doch nie einverstanden! Ich fürchte, das Einverständnis hast du Facebook gegeben, als du damals ein Konto eröffnet hast.
Falls du Menschen finden willst, die deine Produkte oder deinen Service toll finden, ist Facebook aber großartig. Jeden Monat 30 Millionen aktive deutschsprechende Nutzer. Da ist auch jemand dabei, der deinen Service mag. Aber wenn du gerade erst anfängst, warte mit Facebook-Anzeigen bis der Rest steht und du weißt, was du mit ihnen erreichen willst.
5. Landing Pages oder Webseite?
Eine Landing Page bezeichnet nur eine Seite, wo man eben „landet“, wenn man auf einen Link geklickt hat. Das kann eine Seite auf deiner Webseite sein, die darauf optimiert ist, dass die Besucher ihre E-Mail-Adresse dalassen. Du kannst zum Beispiel auch so etwas wie Linktree nutzen.
Ich benutze Leadpages und Leadboxes (beide von der gleichen Firma Leadpages), um Landing Pages zu erstellen. Mein absolutes Lieblingstool, denn die Seiten kann ich mit ein paar Klicks erstellen. Sie sehen professionell aus und es ist für Nicht-Techies aka Liebesroman-Autorinnen und Philosophen, räusper, super einfach.
Und jetzt: Fang einfach an. Ganz einfach wäre es z.B. indem du dir einen E-Mail-Anbieter suchst, etwa Mailchimp. Und einfach deren sehr simple Vorlage benutzt und auf deiner Webseite einbindest. Das schaffst du in ein paar Stunden. Perfektionieren kannst du später! Auf meiner Seite ist vieles nicht perfekt. Ich bin auch kein großes Unternehmen, sondern eben Autorin.
Hier nochmal der Link zum Download mit 12 Beispielen für Content Upgrades in der Download-Bibliothek:
Hier geht’s zum kostenlosen Download
Ich hoffe, du fandest den Artikel hilfreich! Falls du noch Tipps für mich hast, schreib sie doch gern in die Kommentare. Und falls du tiefer einsteigen willst in SEO und Marketing, schau dir doch diese Artikel an.
Anton Goldberg
Das ist ein guter Artikel. Genau so wird´s gemacht!
Viele Grüße
Anton