Du möchtest Atomic Habits als Schriftsteller nutzen? Ich liebe das Buch „Atomic Habits“ (Deutsch: Die 1 Prozent Methode, hier Amazonlink für Recherche, kaufen natürlich so oft wie möglich im Buchhandel) von James Clear! Einige Ratgeber dieser Art haben nämlich die Eigenschaft unheimlich viel Blabla zu beinhalten und nur zwei, drei Konzepte, die anwendbar sind. Dieses Buch hingegen hat eine Vielzahl von ganz praktischen Tipps und bietet unterhaltsame und überzeugende Beispiele (falls du das Buch gelesen hast: Stichwort: Das Rennrad-Sportteam. Die Basketballer).
Es geht in dem Buch grundsätzlich darum, wie man erfolgreiche Gewohnheiten entwickeln und schlechte Gewohnheiten loswerden kann.
Gewohnheiten sind wirklich wichtig für Schriftsteller, damit aus dem „Ich will ein Buch schreiben“ tatsächlich ein fertiges Buch wird. Das gilt auch für Autoren wie mich, die tatsächlich nicht täglich an einem Wortziel schreiben, sondern Schreibphasen für Romane haben. Schreiben allgemein tue ich fast jeden Tag. Aber ich schreibe dann eben auch an Artikeln wie diesen oder anderen Sachtexten, Newslettern, Videoskripts oder meinen Schreibkursen und anderen. In meinen Schreibphasen, brauche ich dann allerdings Gewohnheiten.
Hier möchte ich dir James Clears Hauptprinzipien vorstellen und wie diese für Schriftsteller angewandt werden können. Dazu muss ich sagen: Die einzelnen Punkte sind gelegentlich welche, die ich schon in meinen Videos oder anderswo empfohlen habe, wie „soziale Verstärkung“ (ich liiiiiiebe Schreibgruppen, seien es meine eigenen oder Plattformen wie Focusmate etc.. Die Tipps in seinem im Buch in der Gesamtheit finde ich wirklich powerful, um es Denglisch zu sagen.
James Clear nutzt vier Hauptprinzipen, um neue Gewohnheiten aufzubauen – hier sind sie für Schriftsteller konkretisiert
- Mach es offensichtlich: Stelle sicher, dass dein Schreibziel klar definiert und messbar ist. Du solltest sofort erkennen können, ob du es erreicht hast oder nicht. Zum Beispiel: „Jeden Tag 500 Wörter schreiben“ (Zahl) oder „30 Minuten pro Tag am Roman arbeiten“ (Zeit). Organisiere deinen Arbeitsplatz so, dass er zum Schreiben einlädt, und entferne alle Ablenkungen, die dich vom Schreiben abhalten könnten. Ein kleiner (cooler) Excel Schreibtracker ist in der Download-Bibliothek zu finden.
- Mach es attraktiv: Verbinde das Schreiben mit positiven Gefühlen und Belohnungen. Du könntest zum Beispiel eine Tasse deines Lieblingstees oder Kaffees nur trinken, wenn du schreibst. Oder dir erlauben, eine bestimmte Serie oder einen Film anzuschauen, nachdem du dein tägliches Schreibziel erreicht hast. Wenn du das Schreiben als angenehm und lohnend empfindest, wirst du eher am Ball bleiben.
- Mach es einfach: Gestalte den Schreibprozess so unkompliziert wie möglich. Unterteile deine Schreibprojekte in kleine, überschaubare Aufgaben, die du einfach erledigen kannst. Stelle sicher, dass dein Schreibwerkzeug (Computer, Notizbuch, Stift usw.) immer griffbereit ist und du sofort loslegen kannst, sobald du eine Idee hast. Beginne mit kleinen, einfachen Schreibzielen und arbeite dich langsam zu größeren Zielen vor.
- Mach es befriedigend: Anerkenne und feiere deine Fortschritte und Erfolge beim Schreiben. Wenn du dein tägliches Schreibziel erreicht hast, setze einen Haken in deinen Kalender oder schreibe es in ein Erfolgstagebuch. Teile deine Erfolge mit Freunden oder in Schreibgruppen. Die sofortige Befriedigung, die du dadurch erfährst, motiviert dich, dranzubleiben und weiterhin gute Schreibgewohnheiten zu pflegen. Auch hierzu eignet sich mein Wörtertracker in der Download-Bibliothek.
Zusätzliche superhilfreiche Konzepte – umgesetzt für Autoren –sind folgende:
Two-Minute Rule
Die „Two-Minute Rule“ ist eine Technik, bei der man versucht, eine Aufgabe innerhalb von zwei Minuten zu erledigen. Du kannst diese Regel anwenden, indem du dich verpflichtest, täglich mindestens zwei Minuten lang zu schreiben. „Zwei Minuten!“ Hallo, da gibt es einfach keine Entschuldigung. Oft stellt man fest, dass man nach den ersten zwei Minuten länger weiterschreiben möchte. Diese Methode hilft dabei, den inneren Widerstand zu überwinden und die Schreibgewohnheit zu festigen. Ich benutze diese Methode beim Sport. Wenn ich gar keine Lust habe mache ich zum Beispiel ein 5-Minuten Bauchmuskeltraining (okay, mehr als zwei, aber immer noch überschaubar) … und danach hänge ich dann doch noch Arme, Beine oder wasauchimmer gerade Sport nötig hat, dran.
Implementation Intentions
Intentions“ sind konkrete Pläne, die angeben, wann, wo und wie du eine bestimmte Gewohnheit ausüben wirst. Du kannst von dieser Technik profitieren, indem du klare Pläne für deine Schreibgewohnheiten erstellst. Also nicht nur die Menge, sondern auch noch Zeit oder Ort festlegst.
Zum Beispiel: „Ich werde jeden Morgen nach dem Frühstück 30 Minuten an meinem Roman arbeiten.“ Indem du spezifische Details festlegst, erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dass du deine Schreibgewohnheit tatsächlich ausführst.
Sei ein Schriftsteller! Mach es zum Teil deiner Identität
Eine der Kernideen in „Atomic Habits“ ist die Bedeutung der Identität, die der Entwicklung von Gewohnheiten zugrunde liegt. Wenn du dich selbst als Schriftsteller siehst, fällt es dir leichter, entsprechende Gewohnheiten zu entwickeln und beizubehalten. Überwinde die Hemmung, dich selbst als Schriftsteller zu beschreiben. Benutze die Bezeichnung in denen Social Media Auftritten, erstelle eine Webseite, etc. Ich weiß noch, als ich meine erste Webseite erstellt habe. „A Website makes it real“ ist der Slogan einer Webseiten-Firma. Da ist was dran.
Verfolge deinen Fortschritt
Um deine Schreibgewohnheiten langfristig aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, deinen Fortschritt zu verfolgen. Du kannst ein Schreibjournal führen, in dem du täglich festhältst, wie viele Wörter du geschrieben oder wie viel Zeit du mit Schreiben verbracht hast. Die Visualisierung deines Fortschritts motiviert dich und hilft dir dabei, auf Kurs zu bleiben. Oder schau dir die Tracker in der Download-Bibliothek an. Hier ist auch noch ein Artikel dazu.
Baue auf deinen Erfolgen auf (Habit Stacking)
Sobald du eine gute Schreibgewohnheit entwickelt hast, kannst du sie als Grundlage für weitere produktive Gewohnheiten nutzen. Zum Beispiel könntest du, nachdem du jeden Morgen 30 Minuten geschrieben hast, eine zusätzliche Gewohnheit etablieren. Im Anschluss überarbeitest du dann für eine bestimmte Zeit deine Texte zu überarbeiten recherchierst. Die schrittweise Einführung neuer Gewohnheiten auf der Grundlage bereits bestehender Erfolge erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gewohnheiten langfristig beibehalten werden.
Soziale Verstärkung
Die Unterstützung von anderen Schriftstellern, Freunden oder Familienmitgliedern kann dazu beitragen, dass du deine Schreibgewohnheiten beibehältst. Tritt Schreibgruppen bei, teile deine Fortschritte in sozialen Medien oder suche dir Schreibpartner, mit denen du dich regelmäßig austauschen kannst. Ich habe häufig, wenn ich müde war, mit anderen gemeinsam geschrieben, einfach per Zoom oder Whatsapp-Videocall. Es klingt erstmal komisch, weil man sich nur trifft, um zu arbeiten, wobei es nach Corona viel üblicher geworden ist. Hier habe ich noch einen Artikel zum Thema. Melde dich auch bei meinem Newsletter an, denn da schreibe ich gelegentlich gemeinsam mit anderen per Zoom. Manchmal veranstalte ich einen NaNoWriMo Club, wo wir regelmäßig gemeinsam arbeiten und uns gegenseitig motivieren.
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität
Hey, es kommt immer irgendwie anders. Sei offen dafür, deine Schreibgewohnheiten bei Bedarf zu ändern oder anzupassen. Also nicht ausflippen, wenn dein Lieblingsstift fehlt, das Notizbuch weg oder Laptop aufgegeben hat. Versteife dich nicht zu sehr auf irgendwelche Hilfsmittel.
Lerne aus Rückschlägen
Damit kommen wir direkt zu Rückschlägen allgemein. Diese gibt es IMMER! Rückschläge sind unvermeidlich, wenn du versuchst, neue Gewohnheiten zu etablieren. Anstatt sie als Scheitern zu betrachten, nutze sie als Lerngelegenheiten. Analysiere, was schiefgelaufen ist, und überlege, welche Anpassungen du vornehmen kannst, um in Zukunft erfolgreicher zu sein. Wenn du feststellst, dass eine bestimmte Gewohnheit nicht mehr effektiv ist, experimentiere mit neuen Herangehensweisen. Oder erstelle neue Zeitpläne, um herauszufinden, was für dich am besten funktioniert. Scheitern ist IMMER eine Lernerfahrung! Zermürben bringt gar nix.
Fazit
Indem du die Prinzipien aus „Atomic Habits“ von James Clear auf das Schreiben anwendest, kannst du leichter Schreibgewohnheiten entwickeln. Ich habe viele Techniken erprobt (auch schon vor James Clear), aber ich finde, er hat sie toll zusammengebracht. Mach es also offensichtlich, attraktiv, einfach und befriedigend, deine Schreibziele zu erreichen. Nutze Techniken wie die „Two-Minute Rule“, „Implementation Intentions“ und soziale Verstärkung, um deine Gewohnheiten zu festigen. Verfolge deinen Fortschritt, baue auf deinen Erfolgen auf und lerne aus Rückschlägen. Und obwohl ich hier einige Kernpunkte kurz erläutert habe, kann ich das Buch wirklich empfehlen. Denn um etwas umzusetzen, muss man überzeugt sein und Clear greift hier auf viel Forschung zurück, die zudem Spaß macht. Hier der Link zu Amazon für Recherche, am liebsten ja immer im Buchhandel kaufen, damit er uns erhalten bleibt.
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