Schreibrituale von 28 Autorinnen!
Ich hatte gar nicht geplant, nur Autorinnen zu befragen, aber das hat sich dann irgendwie so ergeben. Das liegt wahrscheinlich am Liebesroman-Genre, in dem ich mich hauptsächlich bewege. Es war auch für mich super spannend zu sehen, wie andere schreiben. Es folgt noch ein weiterer Post über Produktivität, der auch spannend wird.
Ich selbst schreibe entweder am Schreibtisch oder im Büro. Meist trinke ich Kaffee beim Arbeiten (zu viel!). Ich überarbeite zwar in der Stille, aber schreibe mit Musik und nutze auch ein paar Apps dazu, die ich in diesem Video erkläre.
Und da mich immer interessiert, wie andere so arbeiten, habe ich 28 Autorinnen gefragt, ob sie ein bestimmtes Schreibritual haben. Ob sie etwa immer zur gleichen Zeit schreiben oder ob sie Musik beim Schreiben hören, oder ob sie gar kein Ritual haben. Manche Antworten haben mich mit dem Kopf nicken, manche lächeln und andere staunen lassen. Es ist einfach wundervoll, wie gleich oder verschieden Menschen in ihrer Herangehensweise ans Schreiben sind. Lass dich inspirieren!
Valentina Fast
Bevor ich mit dem Schreiben beginne, trinke ich noch einen Kaffee, da ich vorwiegend abends nach der Arbeit schreibe und ansonsten drohe einzuschlafen. Meist schreibe ich mit Musik, die jedoch so leise ist, dass ich sie kaum hören kann, da sie mich sonst ablenken würde. Am liebsten höre ich Piano-Musik, da sie mich am meisten entspannt. Ansonsten habe ich keine Rituale, sondern schreibe einfach drauf los.
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Sophia Farago
Schreibrituale: Da meine Romane in England um das Jahr 1815 spielen, darf auf meinem Schreibtisch „a nice cup of tea“ nicht fehlen. Schwarzer Tee mit Milch, am liebsten aus London von Fortnum und Mason.
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Tanja Voosen
Ich höre beim Schreiben meistens Musik, die zu meiner Stimmung und/oder der des aktuellen Romans passt. Manchmal ist das auch ein besonderes Lieblingslied, das rauf und runter gespielt wird. Außerdem trinke ich gerne Tee und Kaffee beim Schreiben. Ich bin jemand, der schnell unkonzentriert wird und nach 1-2 Stunden Schreiben eine Pause benötigt – wenn schon ein kleiner Snack/Getränk bereitstehen, bleibe ich am Schreibtisch und mache schneller weiter. Dabei lese ich vielleicht über ein paar geschriebene Zeilen und überlege, wie es weitergeht.
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Stefanie Hasse
Ich schreibe jeden Vormittag, immer zur selben Zeit, sobald die Kinder aus dem Haus sind. Ich brauche diese „feste Arbeitszeit“, um mich selbst im Schreibmodus zu versetzen. Komme ich an einer Szene mal gar nicht weiter, gehe ich mit dem Handy und meiner Schreibplaylist bewaffnet zum Joggen – die Musik ist für mich meist nicht während des Schreibens, sondern eher zur Einstimmung.
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Sandra Florean
Ein richtiges Ritual habe ich nicht. Ich bin ja zeitlich durch meinen Brotjob und meine Familie stark eingespannt und muss (beziehungsweise will) jedes freie Zeitfenster nutzen. Deshalb steht mein PC immer parat und die nächsten „Schreibaufgaben“ fest. Das sind zu Beginn einer Geschichte meist Rechercheaufgaben, im weiteren Verlauf dann bestimmte Szenen, die ich mir vorgenommen habe zu schreiben. Dann brauche ich nur noch Ruhe.
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Silja Kyrada
Ich setze mich direkt nach dem Frühstück an meinen Laptop, mit einer Tasse Kaffee und arbeite meinen Arbeitsplan ab. Hierfür brauche ich zur Zeit ca. 6 Stunden.
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Emma S. Rose
Im Grunde habe ich kein konkretes Ritual. Was ich besonders liebe, ist, mich auf meiner Couch einzukuscheln, unter einer Decke, selbst im Sommer. Wenn dann noch mein Hund bei mir liegt, kann ich prima schreiben. Meist höre ich dabei Musik, aber selten brauche ich es auch ganz still.
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Sarah Saxx
Ich versuche, wirklich jeden Vormittag zu schreiben, wenn die Kinder außer Haus sind. Da ist die Konzentration einfach am größten. Dazu brauche ich etwas zu trinken, eine warme Decke (mir darf nicht kalt sein) und „Musik“, dh. im Moment sind das Umgebungsgeräusche von mynoise.net. Es kann aber auch klassische Musik sein, je nachdem, welche Stimmung im Roman vorherrscht.
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Marie Monreau
Ich schreibe jedes Jahr im November während des National Writing Month. Gerne auch im Verlauf des übrigen Jahres. Wenn ich eine Idee im Kopf habe, schreibe ich sie runter, wann immer ich es zeitlich einrichten kann. Erfahrungsgemäß nachmittags nach der Arbeit oder am frühen Abend. Habe ich Rituale? Ja, ein Ritual habe ich tatsächlich. Ich höre Musik während ich schreibe. Zumeist Country.
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Bettina Lausen
Da ich tagsüber meine zweijährige Tochter um mich habe, schreibe ich meistens abends, wenn sie im Bett ist oder am Wochenende, wenn mein Mann zu Hause ist. Beim Schreiben muss ich immer meine Musik hören.
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Daniela Ohms
Früher (als die Kinder jünger waren) hab ich immer vormittags geschrieben, wenn sie in der Schule waren. Inzwischen machen sie viel ihr eigenes Ding und ich schreibe eigentlich immer. Morgens, nachmittags, abends. Außer, wenn ich Sport mache oder irgendjemand Hunger hat und essen will. Beim Schreiben selbst hab ich immer eine Tasse Tee neben mir stehen. Morgens schwarzen Tee, abends Pfefferminze. Wenn ich „voll drin“ bin, wird der Tee meist kalt. Wenn es nicht so gut läuft, stehe ich ständig neben dem Teekocher, um neuen zu kochen, weil der alte ausgetrunken ist.
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Astrid Ruppert
Ich schreibe am liebsten vor dem Aufstehen, mit einer Tasse Tee im Bett, direkt aus der Nacht kommend sozusagen, ohne dass ich schon gesprochen oder irgendwas erledigt habe… da habe ich das Gefühl, ganz nah an meinen Figuren zu sein und ein bisschen wie im Traum geleitet zu werden. Irgendwann treibt mich der Hunger dann in den Tag, aber diese ersten 1-2 Stunden sind sehr kostbar und sehr produktiv. Aber: es ist nicht immer leicht, sich diesen Raum zu nehmen! Und manchmal lese ich abends was ich morgens geschrieben habe und denke: war ich da schon richtig wach?
Am Schreibtisch mache ich es mir schön. Frische Blumen, Tee, schönes Licht. Manchmal – das ist jetzt ein bisschen gaga, aber ich sags trotzdem: lackiere ich mir die Nägel, weil es mir irgendwie Spaß macht, wenn dann bunte Punkte über die Tastatur flitzen. Bewegung hilft mir auch, mit Gedanken in Bewegung zu kommen, wenn es mal stockt: ich gehe gern spazieren oder in den Garten oder ich räume auf, da kommen dann meistens wieder neue Ideen…. dabei rede ich auch vor mich hin und hoffe, dass mich keiner hört. Leihe mir gerne den Nachbarshund zum Spazierengehen, weil ich dann so tun kann, als ob ich mit ihm rede….
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Rosita Hoppe
Mein einziges Ritual, wenn man es so sehen will, sind ein Glas Leitungswasser und etwas Nervennahrung für zwischendurch. Und absolute Ruhe. Ich schreibe hauptsächlich vormittags von Montag bis Freitag. Wenn ein Abgabetermin drückt, dann auch mal abends und am WE.
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Anette Judersleben
Ich arbeite Montag bis Freitag, ab ca. 16 Uhr bis in den Abend hinein. Wenn Fußball läuft auch mal länger. Dabei brauche ich absolute Ruhe. Musik geht gar nicht. Allerdings habe ich bei meinem letzten Roman VOR dem Schreiben immer Heavy-Metal gehört, da meine Hauptfigur auf diese Musik steht. Das war ein hilfreiches Ritual. Tja, und dann ist da noch der kleine Spleen von mir, wichtige Szenen, oder die, die etwas schwierig sind, erst zu schauspielern, bevor ich sie niederschreibe. Zum Glück kann kein Nachbar in mein Büro sehen.
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Michelle Raven
Ein Schreibritual habe ich nicht, aber ich sitze am liebsten in meinem bequemen Schreibsessel, mit dem Laptop auf dem Schoß. Oder im Sommer auf dem Balkon, da kann ich sogar am besten schreiben, weil ich von Natur umgeben bin. Ruhig muss es auch sein, Musik geht gerade noch, aber kein Gerede.
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Lia Haycraft
Schreibrituale: eigentlich nicht, meistens höre ich zum Schreiben Musik, aber nicht immer. Meistens schreibe ich am Computer zuhause, manchmal aber auch unterwegs und die Tageszeit ist auch immer unterschiedlich.
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Mascha Vassena
Schreibritual habe ich keines, aber ich schreibe am liebsten zu Hause, entweder am Tisch oder auf dem Sofa mit dem Laptop auf den Knien. Jede Art von Lärm stört mich und ich höre beim Schreiben nie Musik. Am produktivsten bin ich vormittags. Wenn ich da nichts hinkriege, ist der Tag meistens fürs Schreiben verloren. Planen/Plotten kann ich dagegen am besten, wenn um mich herum das Leben tobt. Ich habe schon fantastisch geplottet, während wenige Meter entfernt ein Ritterturnier ausgetragen wurde. Dazu brauche ich aber, wenn irgend möglich, ein Notizbuch meiner favorisierten Marke mit dem schönen Papier und einen wirklich geschmeidigen Kugelschreiber.
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Nicole Walter
Schreibrituale. Klassische Musik und die Tür hinter mir schließen. Da werde ich, egal was war oder ist absolut ruhig und tauche ab und in meine Geschichte ein. Manchmal begleitet mich jedoch auch ein bestimmtes Lied und gibt den Ton der Geschichte vor. Dazu eine Tasse Tee und eine brennende Kerze. Bei schlechten Wetter im Arbeitszimmer, bei Gutem auf der Terrasse.
Karin Seemayer
Kein Ritual. Ich schreibe, wenn ich dazu komme. Aber Tee muss sein.
Greta Hansen
Ich schreibe jeden Tag. Nach dem Frühstück geht es ins Arbeitszimmer unterm Dach, wo es ruhig ist. Musik, Lärm usw. geht gar nicht.
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Kate Lynn Mason
Ich schreibe täglich, wann immer sich die Gelegenheit bietet, in meinem Büro – meist tagsüber und vorzugsweise, wenn die Familie nicht zu Hause ist. Schreibrituale habe ich nicht, aber manchmal höre ich beim Schreiben Musik und trinke zwischendurch gern mal einen Kaffee. Wenn es stockt oder ich nicht weiterkomme, verlasse ich meinen Schreibtisch und mache etwas komplett anderes, wie zum Beispiel ungeliebte Hausarbeit, um den Kopf wieder frei zu bekommen.
Britta Orlowski
Ich schreibe von Montag bis Freitag, am liebsten gleich morgens bis mittags. Allerdings ohne ein bestimmtes Ritual. Wichtig ist nur, dass ich bequem sitze und keine kalten Füße bekomme.
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Joan Weng
Ich hab eigentlich keine Schreibrituale, aber kurze Texte schreibe ich immer während des Mittagsschlafs meines Söhnchens und redigier sie abends. An meinen Romanen schreibe ich immer abends, nach 22 Uhr – weil‘ s dann so schön ruhig ist und keiner mehr was von mir möchte.
Zum Roman „Das Café unter den Linden“
Katrin Koppold
Ich stehe auf, fahre mit dem Fahrrad drei Kilometer in ein Tagesbüro, wo ich mir einen Platz gemietet habe und da lüfte ich, mache eine Duftlampe an, koche mir eine große Kanne Tee und dann starte ich. Das klappt echt super. Vorher hatte ich gar keine Rituale. In dem Tagesbüro kann ich ganz konzentriert schreiben, weil ich da überhaupt keine Ablenkung habe, außer dem Internet. Da mache ich es aber so, dass ich mir vorher was schreibe: „Liebe Katrin, ich bin sehr enttäuscht von dir, wenn du heute nicht mindestens 1000 Wörter schaffst.“ Das mache ich jetzt natürlich nicht in Überarbeitungsphasen, aber wenn ich einfach Masse machen will, um dann später zu überarbeiten, dann wende ich diesen Trick an. Das klappt immer.
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Mara Laue
Schreibritual(e): nein, keine. Ich setze mich „einfach“ hin und schreibe. Je nach Tageszeit mit einem Glas Wasser oder einer Tasse Kaffee an meiner Seite.
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Jennifer Schneider
Ich habe kein festes Schreibritual. Allerdings brauche ich Ruhe, weshalb ich nicht unterwegs schreiben könnte. Da gibt es einfach viel zu viel Ablenkung. Was mich hingegen nicht ablenkt, ist Musik. Zumindest, wenn es Musik in einer anderen Sprache ist, denn sonst fange ich nach ein paar Sätzen an, das Gehörte zu schreiben. Ich habe mir hierfür extra eine Playlist bei Spotify eingerichtet und füge immer mal wieder Lieder hinzu, die zur Geschichte passen. Das ist dann aber auch mein einziges Schreibritual, das ich zumindest hin und wieder nutze.
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Jeanine Krock
Idealerweise habe ich keine Termine oder Verabredungen vor mir, kann also auf unbestimmte Zeit die Bürotür hinter mir schließen. Mit oder ohne Hund, aber nie ohne eine großen Tasse randvoll mit schottischem Tee. An dramatischen Tagen extra stark mit Milch und Zucker. Meistens aber pur. 1Fokus (Social Media-Blocker) einstellen, Schreibtischlampe an und los gehts. Tee und Hund sorgen dafür, dass ich mich zwischendurch minimal bewege.
Stefanie Steger
Stefanie Steger arbeitet gerade an ihrem Debütroman. Ihr Schreibritual:
Da unser Kind ein richtiger Langschläfer ist, hatte ich eigentlich immer die Angewohnheit, dass ich mich gleich in der Früh, wenn mein Mann außer Haus war, an den PC gesetzt habe, um zu schreiben. Das war eigentlich immer mein Ritual. Seit ich wieder arbeite, hat sich das jedoch geändert. Da ich immer unterschiedliche Arbeitszeiten habe, geht es wirklich nur noch, wenn ich zuhause bin und genug Zeit habe. Dann schreibe ich einfach.
Mein neuestes Ritual ist, dass ich mir alles schön herrichte, irgendwas zum Knabbern darf nicht fehlen und natürlich auch was zum Trinken. Bisschen Nervennahrung muss einfach sein. Hier kommt es immer auf den Tag drauf an. Vormittags darf ein Kaffee nicht fehlen, nachmittags Kaffee oder ein Saft und abends darf es auch mal ein Bier sein.
Und du?
Das waren sie, die Schreibrituale dieser fabelhaften Autorinnen. Hast du eine besondere Schreibroutine? Schreib mir doch einen Kommentar, ich bin gespannt!
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