Ich liebe Scrivener. Scrivener ist ein Schreibprogramm, noch nicht einmal ein besonders teures (um die 35 Euro je nachdem ob für Mac oder für PC). Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich es zu schätzen gelernt habe. Meine Freunde können es schon nicht mehr hören, deshalb jetzt du. Scrivener kann die Arbeitsprozesse beim Schreiben wesentlich vereinfachen. Warum ich das Programm so großartig? Warum schwören so viele Autoren, die ich kenne, auf Scrivener? (Übrigens gibt es noch das ähnliche Programm Papyrus, von dem ich auch Gutes höre, dass ich persönlich aber nicht benutze).
Ich habe übrigens in meiner Ressourcenbibliothek auch Scrivener Vorlagen für die Schneeflockenmethode zum Download. Damit ist das Plotten für dein Projekt viel einfacher! Du kannst dich hier kostenlos anmelden.
Hier geht’s zum kostenlosen Download
Überblick über die wichtigsten Funktionen
Import deiner Recherche
Ich kann meine gesamte Recherche ins Programm importieren und behalte sie übersichtlich im Blick. Also Bilder (jpgs und andere), Webseiten mit Hintergrundinfos, relevante Artikel, PDFs — fast jede Art von Datei kann einfach in Scrivener importiert werden. Und zwar einfach mit der Maus per Drag und Drop. Das ist einfach genial.
Übersichtlichkeit
Ich sehe alle Dateien, die zum Projekt gehören, geordnet in einer Leiste. In Sekunden schaue ich mir noch mal kurz eine Figurenbeschreibung ein. Kein Schließen und Öffnen von Dateien, alles ist mit einem Klick da. Hach!
Indexmodus
Ich kann Kapitel problemlos verschieben und ihre Reihenfolge ändern. Und das alles, ohne dass ich mich durchs Dokument wühle und riesige Stücke ausschneide. Dazu gibt es einen Modus, bei dem ich die Kapitel wie Indexkarten sehe. Ein einzelnes Kapitel ist viel handlicher zum Bearbeiten. Dadurch habe ich die Struktur meines Romans immer im Kopf.
Teilarbeit
Ich kann beim Anlegen des Romans oder Sachbuchs oder Online-Kurses direkt übersichtlich die einzelnen Teile anlegen und dann beliebig verschieben. Oder ich kann erst die Struktur anlegen und später ausführen, aber ich verliere nie die Übersicht.
Speichern in iCloud
Ich sichere meine Scrivener-Dateien direkt in der iCloud – dann sind sie nicht verschwunden, falls mein Computer mal zusammenbrechen sollte. Ist mir schon einige Jahre lang nicht passiert, aber man weiß ja nie. Schließlich sind das meine wichtigsten Daten …
Export in Word
Am Ende, erst direkt bevor das Manuskript an den Lektor geht, exportiere ich mit wenigen Klicks in Word. Denn die meisten Verlage und Lektoren arbeiten in einer Version von Word. Und den Rest mache ich dann in Word.
„Verfassen“-Modus
Ich mag den „Verfassen“-Modus, bei dem man eine Art leergefegten Bildschirm erhält, absoluter Zen-Modus. Man ist überrascht, wie sehr das Unterbewußtsein durch die ganzen Bildchen am Bildschirmrand abgelenkt ist. Die Konzentration steigt sofort.
Projektziele
Ich nutze die Projektziele, um mir Tagesziele zu setzen für die Anzahl an Wörtern, die ich mir vorgenommen habe. So habe ich immer den Fortschritt am Projekt und meinen Abgabetermin im Auge.
Die Eingewöhnung in Scrivener ist leicht
Ich hasse es, Zeit zu verlieren, um eine Software zu lernen. Aber nach einer Stunde Eingewöhnung spart man instant Stunden an Arbeitszeit. Schließlich ist man schon mit Minimalwissen ist man schneller und kann sich später immer noch ausführlicher mit dem Programm beschäftigen.
Zum Ausprobieren ist das Programm kostenlos. Ich nutze Scrivener für Mac, es ist aber auch für PC erhältlich und auch auf Deutsch. Hier geht’s zum Download der fertigen Vorlage
Hier geht’s zum kostenlosen Download
Rudolf Adamek
Hallo Julia,
Weißt Du ein brauchbares Scrivener-tutorial ?
Wäre glaube ich für alle interessant…..
Ohne tutorial Scrivenerlernen…..I’d rather prefer not to
Herzliche Grüße von
Bartleby the Scrivener
Julia
Für Anfänger-Tutorial und um schnellstmöglich loszulegen, schaue bei https://www.literatureandlatte.com/video.php vorbei.
Dann hat auf Udemy Cathy Presland einen Kurs, der mir gut erscheint. Ich selbst habe den kurs von Joseph http://learnscrivenerfast.com. Dort gibt es neben den kostenpflichtigen Kursen auch ein paar kostenlose Videos. Ich hoffe, das hilft. LG Julia
Joachim Flesch
Liebe Julia, vielen Dank für Deine hilfreichen Erläuterungen zu ‚Scrivener‘. Ich habe das Programm erworben und möchte es zum Schreiben eines Romans verwenden. Dabei ergeben sich für mich folgende Fragen: Wie läßt sich in ‚Scrivener‘ ein Zeitmanagement der Story realisieren – auch ohne die ‚Zeitstrahl‘-Funktion, die es etwa in ‚Papyrus‘ gibt? Das scheint mir bei komplexen Handlungssträngen hilfreich zu sein. Ist dies mit Hilfe von ‚Aeon‘ möglich, das über ein ‚Scrivener‘-Template verfügen soll und sich in ‚Scrivener‘ einbinden läßt? Hast Du Erfahrungen mit ‚Aeon‘ – oder hast Du eine andere Strategie zum Zeitmanagement in einem Romanprojekt? Kann ich in ‚Scrivener‘ Rechercheergebnisse in Form von Text-, Bild-, Video- und Tondokumenten einbinden und bestimmten Kapiteln zuordnen? Gibt es in ‚Scrivener‘ eine Funktion zur Entwicklung von Profilen von Charakteren, Orten und geschichtlichen Hintergründen, die ich flexibel den betreffenden Kapiteln zuordnen kann? – Herzlichen Dank für Deine Antwort! Freundliche Grüße von JF