So findest du deine Stimme als Autorin! Was soll das überhaupt sein, deine Stimme? Eine Stimme ist der Schreibstil, der dich ausmacht, deine Autorenstimme besteht aus verschiedenen Elementen und Merkmalen, die sie von anderen Stimmen unterscheidet. Einige dieser Merkmale sind:
- Sprachlicher Stil: Wortwahl, Satzkonstruktion, Satzlänge und -komplexität
- Tonfall: humorvoll, sachlich, melancholisch oder provokativ schreiben.
- Perspektive: Jeder Autor bringt seine eigene Perspektive und Erfahrung in seine Texte ein.
- Thema und Inhalt: Die Themen, die ein Autor wählt, und die Art und Weise, wie er sie behandelt, können Teil seiner Autorenstimme sein.
- Werte und Überzeugungen: Die Werte und Überzeugungen eines Autors können sich in seinen Texten widerspiegeln und somit Teil seiner Autorenstimme sein.
- Sprachliche Gewohnheiten: Jeder Autor hat seine eigenen sprachlichen Gewohnheiten, die sich in seinen Texten zeigen können: Ausdrücke, Lieblingswörter oder bestimmte grammatikalische Konstruktionen
1. Wie kann ich meine Stimme finden?
Es ist einfach und schwer zugleich. Einige denken nie darüber nach, wie sie schreiben, die eigene Stimme kommt ganz natürlich. Andere schreiben zum Beispiel Fanfiction, nah angelehnt an jemand anderem und finden dabei die eigene Stimme. Aber heißt das nicht, dass sie andere kopieren? Ist das nicht schlimm? Ich würde fast das Gegenteil behaupten. So wichtig es ist, authentisch und ehrlich in deinem Schreiben zu sein, so schreibst du nie in einen leeren Raum. Du bist schon immer von ganz vielen Menschen beeinflusst. Hier sind einige Techniken, die dir helfen können, deine eigene Stimme zu finden. Übrigens übe ich das auch in meinem Schreibkurs mit vielen weiteren Schreibübungen. Hier findest du mehr Infos und hier gibt es einen kleinen kostenlosen Kurs zum Schnuppern. Und, wo wir schon dabei sind, hier geht’s zu meiner superdoopercoolen Downloadbibliothek.
2. Experimentiere mit anderen Schreibstilen
Experimentiere mit verschiedenen Schreibstilen, um deinen eigenen Stil zu finden. Schau dir also andere Autorinnen an, am besten Autorinnen, die dir besonders gut gefallen und versuche, ihren Stil im ersten Schritt zu verstehen und im zweiten Schritt nachzuahmen. Eine Methode, die ich übrigens im Writer’s Studio in New York gelernt habe, die das zur Perfektion betreiben.
Analysiere zuerst Schreibstil, Technik und Struktur deines Vorbilds
- Schreibstil analysieren: Stimme, den Ton und die Wortwahl des Autors. Findest du Muster? Wie vermittelt der Autor Atmosphäre und Emotionen.
- Struktur untersuchen: Anordnung von Kapiteln, Absätzen und Sätzen. Achte auf besondere Strukturelemente wie Rückblende oder Zeitsprünge.
- Charakterentwicklung verfolgen: Analysiere, wie die Autorin ihre Charaktere einführt, entwickelt und verändert. Acht auf Motivation, Ziele und Konflikte der Figuren sowie auf ihre Beziehungen zueinander.
- Themen und Motive erkennen: Hauptthemen und Motive des Werkes identifizieren. Was will die Autorin vermitteln und welche wiederkehrenden Symbolen, Ideen oder Situationen nutzt sie dafür?
- Dialoge untersuchen: Sprachgebrauch der Charaktere, die Dynamik zwischen ihnen und den Beitrag der Dialoge zur Handlung.
- Erzählperspektive und Erzählstimme analysieren: Aus welcher Perspektive wird erzählt (z. B. Ich-Erzähler, auktorialer Erzähler, personaler Erzähler) und welche Auswirkungen hat dies auf die Handlung und die Charakterdarstellung?
- Literarische Techniken identifizieren: Stilmittel wie Metaphern, Symbolen, Allegorien, Ironie oder Wiederholungen.
Verfasse einen Text im gleichen Stil
Du hast dir jetzt die verschiedenen Aspekte bewusst gemacht. Nun wende sie an, während du das analysierte Vorbild imitiert. Achte darauf, dass du auch den Stil von Gedichten in einem Prosatext verwenden kannst und umgekehrt. Ich weiß, jetzt verkrampft du und denkst: Wie soll ich das alles gleichzeitig beachten? Nachdem du alles analysiert hast, vergiss es für den Moment, lies den Originaltext und schreibe „deinen“ Text direkt im Anschluss. Ich würde nicht mehr als eine oder eine halbe Seite schreiben. Versuche dabei intuitiv vorzugehen. Schalte deinen kritischen Geist und die Rationale aus. (Ich weiß, manchmal nicht leicht, überliste dich selbst, in dem du schreibst, wenn du müde bist, zum Beispiel).
Erst im Anschluss gehst du zur Analyse zurück und schaust, was du geschafft hast umzusetzen und was nicht. Wie war es? Was gefällt dir? Klingst du noch wie du selbst? Ich habe festgestellt, dass man, auch wenn man jemanden „nachmacht“ immer noch sich selbst mitbringt und manchmal entstehen da die schönsten Kombinationen raus.
Einige Aspekte und Techniken, die dir gefallen, kannst du übernehmen, in deiner eigenen Stimme abändern und Ähnliches. So erweiterst du dein Schreib-Repertoire. Denke daran, wir fangen alle an, indem wir imitieren, die erste, die wir imitiert haben, war unsere Mutter. Lasse deinen eigenen Stil durchscheinen, um eine einzigartige Stimme zu schaffen.
3. Schreibe über das, was dir wichtig ist
Schreibe über Themen zu schreiben, die dir wichtig sind. Wenn ein Thema dich bewegt, bist du automatisch emotionaler und mehr bei dir selbst. Probiere es einmal aus!
Tipp zur Umsetzung: Finde ein Thema, das dich bewegt und das dich motiviert, zu schreiben. Versuche, deine Leidenschaft in deinem Schreiben zum Ausdruck zu bringen und teile deine persönlichen Erfahrungen.
4. Schreibe für dich selbst
Schreibe Text nur für dich, unabhängig davon, was andere lesen oder hören wollen. Dies ist nur für dich! Das hilft auch so Leuten wie mir, die sich manchmal in den Erwartungen von anderen verlieren, bei mir selbst zu bleiben. Wenn niemand zuhört, bin ich ganz authentisch. Das ist wichtig.
Tipps zur Umsetzung: Schreibe für dich selbst und versuche nicht, anderen zu gefallen oder ihre Erwartungen zu erfüllen. Konzentriere dich darauf, deine eigene Geschichte zu erzählen und deine eigene Stimme zu finden, um deine eigenen Gedanken und Ideen zum Ausdruck zu bringen. Du kannst niemanden verletzen, niemand beurteilt dich, das kann befreiend sein.
5. Vertraue auf deine Intuition
Folge deinem Gefühl. Sei mutig genug, um neue Dinge auszuprobieren und deiner kreativen Inspiration zu folgen. Auch Dinge abzulehnen, die andere toll finden, ist wichtig.
Zum Schluss ein bisschen Aufmunterung
Es ist übrigens normal, Ängste und Zweifel zu haben, was die eigenen Fähigkeiten betriff. Vertraue auf deine Fähigkeiten (lies vielleicht meinen Artikel zum Thema Affirmation)und konzentriere dich auf deine Ziele, um deine Ängste zu überwinden. In meinem Schreibkurs gibt es übrigens noch viele weitere Schreibübungen. Hier kannst du ihn anschauen und hier gibt es einen kleinen kostenlosen Kurs zum Schnuppern.
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