In diesem Artikel erfährst du, wie du Diktieren als Autor nutzen kannst, welche Tools am besten geeignet sind und worauf du beim Diktieren achten solltest.
Warum Diktieren?
Diktieren bietet viele Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Tippen. Zum einen kannst du deine Gedanken oft schneller formulieren und festhalten, da die meisten Menschen schneller sprechen als tippen. Zudem kann Diktieren dazu beitragen, Schreibblockaden zu reduzieren. Am Anfang mag es vielleicht eine Blockade produzieren, aber wenn man sich an den Prozess gewöhnt hat, geht alles plötzlich leichter. Gerade wenn man feststeckt, kann Diktieren echt befreiend wirken, vor allem, wenn man dabei einen Spaziergang macht (meine Erfahrung).
Außerdem kann das Diktieren, insbesondere bei langen Schreibphasen, gesundheitliche Vorteile bieten, indem es Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich vorbeugt, die beim stundenlangen Tippen entstehen können. Und natürlich dieses schreckliche Sehnenscheideentzündung an der Hand, unter der einige meiner Kolleg*innen leiden.
Die passenden Tools zum Diktieren
Es gibt verschiedene Tools, die du zum Diktieren nutzen kannst. Einige der beliebtesten sind:
- Google Docs Spracheingabe: Diese kostenlose Funktion in Google Docs ermöglicht es dir, Text einfach zu diktieren, indem du dein Mikrofon aktivierst. Du benötigst lediglich ein Google-Konto und eine stabile Internetverbindung. Ich persönlich diktiere lieber in die Notizen-App auf meinem iPhone. Meiner Erfahrung nach funktioniert das irgendwie reibungsloser, ich weiß auch nicht, warum das bei mir so ist.
- Microsoft Dictate: Wenn du Microsoft Word benutzt, ist Microsoft Dictate eine gute Option. Diese Funktion ist in die neueren Versionen von Word integriert und bietet eine einfache Möglichkeit, Text zu diktieren. Ich finde, das klappt tatsächlich oft ziemlich gut.
- Dein iPhone oder jedes andere Handy! Inzwischen funktioniert die voreingestellte Funktion oft ganz wunderbar. Du musst in den Einstellungen „Diktieren“ aktivieren (falls du verwirrt bist, das kannst du für dein Handymodell googlen) und los geht’s.
- Das Programm Dragan Dictation. Dazu habe ich auf Youtube auch Videos es gemacht. Und in der Download-Bibliothek habe ich auch eine Übersicht mit den Befehlen für Dragon Dictation hochgeladen …
- Sonix.ai: Sonix.ai ist ein KI-basierter Transkriptionsdienst, der sich gut zum Diktieren von längeren Texten eignet. Es ist kostenpflichtig, bietet aber eine kostenlose Testversion an. Habe ich allerdings nur gehört und noch nicht selbst probiert.
Tipps und Tricks für effektives Diktieren
Du musst dem Ganzen vor allem Zeit geben! Man hat eine Lernkurve. ABer wenn du ein paar Tage lang brav diktierst, geht es plötzlich leichter! Versprochen. Und dann willst du nicht mehr zurück. Hier zusammenfasst Tipps für den Anfang.
- Übe das Diktieren erstmal für kurze Texte, Notizen, Blogposts, Aufzeichnung von Gedanekn: Am Anfang kann das Diktieren ungewohnt sein. Nimm dir Zeit, um dich damit vertraut zu machen und deine Technik zu verbessern. Übe, indem du kurze Textpassagen diktierst und dich langsam steigerst.
- Spreche deutlich und in einem moderaten Tempo: Versuche, klar und deutlich zu sprechen, damit das Diktierprogramm deine Worte besser versteht. Achte darauf, nicht zu schnell zu sprechen. Mit Dragon rede ich sehr, sehr schnell und es klappt, aber finde am Anfang erstmal die optimale Geschwindigkeit für dein Programm.
- Verwende ein gutes Mikrofon: Ein gutes Mikrofon kann die Qualität deiner Aufnahme erheblich verbessern und die Genauigkeit der Transkription erhöhen. Investiere in ein hochwertiges externes Mikrofon oder ein Headset mit integriertem Mikrofon für optimale Ergebnisse (nicht am Anfang, aber wenn du merkst, dass Diktieren etwas für dich ist …) Ich benutze für Dragon Dictation und dieses Mikro von Jabra.
- Nutze Sprachbefehle für Formatierungen und Satzzeichen: Die meisten Diktierprogramme erkennen Sprachbefehle für Satzzeichen und Formatierungen wie „Punkt“, „Komma“, „neuer Absatz“ usw. Lerne, diese Befehle zu verwenden, um deinen Text während des Diktierens korrekt zu formatieren. Schau dir die Liste unten an. Du kannst aber wirklich ausprobieren, was das Programm versteht, lohnt sich und ist ziemlich intuitiv.
- Bereite dich vor: Bevor du mit dem Diktieren beginnst, erstelle eine Gliederung oder Notizen zu den Themen, die du behandeln möchtest. Dies hilft dir, organisiert zu bleiben und den Gedankenfluss aufrechtzuerhalten. Sonst bekommst man zu viel Brainstorming, das als Text nicht wirklich zu gebrauchen ist.
- Korrekturlesen und Bearbeiten: Nachdem du deinen Text diktiert hast, ist es wichtig, ihn gründlich durchzulesen und zu bearbeiten. Kein Diktierprogramm ist perfekt, und es können immer Fehler auftreten. Stelle sicher, dass du alle Tippfehler, falsch verstandene Worte und Grammatikfehler korrigierst.
- Experimentiere mit verschiedenen Umgebungen: Manche Autoren diktieren lieber in einer ruhigen Umgebung, während andere in lauter Umgebung besser arbeiten können. Finde heraus, welche Umgebung für dich am besten geeignet ist.
- Nutze Pausen: Wenn du merkst, dass du ins Stocken gerätst oder nachdenken musst, mach einfach Pause. Die meisten Diktierprogramme erkennen, wenn du aufhörst zu sprechen, und setzen die Transkription fort, sobald du wieder anfängst.
Liste mit Sprachbefehlen
Hier noch eine Liste von einfachen Sprachbefehlen, die du verwenden kannst, wenn du mit zum Beispiel mit dem iPhone diktierst. Du siehst, das Meiste funktioniert absolut intuitiv! Die Befehle werden von ganz vielen Programmen und Tools erkannt, einfach ausprobieren.
- Punkt (.) – „Punkt“
- Komma (,) – „Komma“
- Fragezeichen (?) – „Fragezeichen“
- Ausrufezeichen (!) – „Ausrufezeichen“
- Anführungszeichen öffnen („) – „Anführungszeichen öffnen“
- Anführungszeichen schließen (“) – „Anführungszeichen schließen“
- Apostroph (‚) – „Apostroph“
- Klammer öffnen (() – „Klammer öffnen“
- Klammer schließen ()) – „Klammer schließen“
- Bindestrich (-) – „Bindestrich“
- Gedankenstrich (–) – „Gedankenstrich“
- Doppelpunkt (:) – „Doppelpunkt“
- Semikolon (;) – „Semikolon“
- Schrägstrich (/) – „Schrägstrich“
- Und-Zeichen (&) – „Und-Zeichen“
- Prozentzeichen (%) – „Prozentzeichen“
- Sternchen (*) – „Sternchen“
- Pluszeichen (+) – „Pluszeichen“
- Gleichheitszeichen (=) – „Gleichheitszeichen“
Zusätzlich zu diesen Satzzeichenbefehlen gibt es noch einige Formatierungs- und Steuerungsbefehle
Und wieder, lass dich nicht verunsichern, das Meiste ist völlig intuitiv!
- Neuer Absatz – „Neuer Absatz“
- Neue Zeile – „Neue Zeile“
- Großschreibung (am Satzanfang) – „Groß“
- Kleinschreibung (nach einem Punkt) – „Klein“
- Löschen – „Löschen“
- Rückgängig – „Rückgängig“
- Wiederholen – „Wiederholen“
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