Der Gmeiner Verlag hatte mich für ein Magazin um einen kleinen Aufsatz zum Thema Schreiben in Cafés gebeten, weil mein Roman Liebe kann man nicht googeln hauptsächlich in Cafés geschrieben wurde – wo auch die Protagonistin schreibt. Tja, manchmal fließt ja doch etwas aus dem eigenen Leben in diese Romane ein. Aber ich verrate jetzt nicht, welcher Teil sonst noch autobiographisch ist …
Schreiben in Cafés
In Cafés zu schreiben und dabei einen Latte zu trinken ist ein bisschen so, wie Schokolade zu essen, während man joggt: Es ist ein wenig kontraproduktiv und dann auch wieder nicht.
Viele Gäste nutzen inzwischen die großen Kaffeehausketten als Büros. Sie tippen in ihre Laptops, führen geschäftliche Gespräche oder sortieren Steuererklärungsunterlagen (passiert, während ich diese Zeilen schreibe, weiter hinten im Café). Manche führen auch Vorstellungsgespräche. Nervenaufreibend für die anderen Gäste wird es, wenn per Skype lautstark telefoniert wird. „Sag mal, warum um alles in der Welt geht ihr nicht nach Hause oder ins Büro!“ möchte ich fragen. Bis mir einfällt, dass ich ja ebenso am Tisch sitze, Laptop aufgeklappt. Also stopfe ich mir Ohropax in die Ohren.
Der eigene Schreibtisch
Es ist nicht so, dass ich zu Hause keinen Schreibtisch hätte. Ich besitze einen wunderschönen Schreibtisch und einen äußerst bequemen Stuhl. Dort gibt es allerdings auch kleine und große Menschen, die mir Fragen stellen oder Postboten, die Pakete bringen. Mal ganz abgesehen von Rechnungen, die bezahlt werden müssen oder den neuen Ikea-Katalog. Und wenn wirklich niemand da ist, um mich abzulenken, gehe ich ins Café, um dieser unerträglichen, perfekten Ruhe zu entgehen. Denn obwohl ich wie viele Schreibende die meiste Zeit vor einem Bildschirm verbringe, muss man auch mal vor die Tür – wie normale Menschen. Der Vorteil ist zudem, dass man sich die Haare waschen, oder zumindest kämmen und sich anziehen muss. Das bewahrt einen vor der Verwahrlosung.
Das Café für zuhause
Irgendwie sorgt die Anonymität im Café verbunden mit dem Surren der Aktivität der Anderen dafür, dass man sich besser konzentrieren kann. Glücklicherweise gibt es auch eine Studie hierzu. Hintergrundgeräusche, solange sie nicht zu laut sind, beflügeln die Kreativität! Und wie immer gibt es im Internet schon eine passende Seite hierzu. Auf http://coffitivity.com/ kann man sich die inspirierenden Hintergrundgeräusche aus dem Café herunterladen – und zu Hause bleiben.
Lale
Hallöchen! Ich bin gerade über deinen Blog gestolpert und werde wohl noch viel Zeit hier verbringen! 😀 Der Beitrag hat mir richtig gut gefallen. Wenn ich nicht gerade auf Arbeit wäre, würde ich gleich rüber ins Cafe gehen 🙂
Ich habe selbst schon oft festgestellt, dass ich in Cafes gut schreiben kann. Irgendwie ist die Atmosphäre dort wie für meine Geschichten gemacht – auch wenn sie selbst gar nicht an solchen Orten spielen 🙂 LG, Lale
juliaroche
Oh wie schön! Den Blog gibt es ja erst seit einer Woche und ist wirklich ein Herzensprojekt und es freut mich, so nettes Feedback zu bekommen. Es haben sich schon viele angemeldet für den Newsletter und es wird noch viel dazukommen. Liebe Grüße! Julia
Rieke
Neben meinem Studium arbeite ich seit ein paar Monaten von zu Hause aus und es kommt mir immer so vor als hätte ich nichts geschafft. Schließlich war ich den Tag zu Hause. Das ich nicht früher darauf gekommen bin, mich einfach in ein Café zu setzen verstehe ich ehrlich gesagt selber nicht ganz. Ich möchte unbedingt ein Buch schreiben, schon seit ich jünger bin, und bin schon bei der Planung! Ab morgen werde ich dafür in ein Café gehen und mich weiter inspirieren lassen.
Danke für die Motivation!
Julia
Oh, sehr gern, das freut mich!