Vision Boards. Inspiration Board. Auf Englisch hört sich das wieder mal irgendwie gut an. Außerdem besteht eine echte Pinnwand aus einer Korkwand oder ähnlichem mit Heftzwecken, aber ein Vision Board kann auch ein großes beklebtes Poster sein, ein Stück alte Tapete, der Begriff ist neutraler. Vision Boards (ich meine in diesem Artikel mit Inspiration Board das gleiche) sind verwandt mit den Moodboards, die zum Beispiel bei Dekorateuren verbreitet sind, wenn Stoffe, Parkettproben, Teppichstücke mit ein paar Bildern zusammengestellt werden, um die Stimmung einzufangen, die geschaffen werden soll, ohne dass es sich hier schon um die genauen Einrichtungsgegenstände für einen Raum handelt. Es geht nur um „Mood“, Atmosphäre, Stimmung.
Solche Vision Boards kann man auch erstellen, um sich zum Beispiel bei der Visualisierung von seinen Zielen selbst zu motivieren, eine wissenschaftlich erwiesenenermaßen effektive Methode, davon ein andermal. Diese Boards kommen aber auch immer wieder beim Schreiben und bei der Stoffentwicklung zum Einsatz. Man sieht große Pinnwände in den „Writer’s Rooms“, wo TV-Stationen ihre Geschichten entwickeln. Oder wenn man schaut, wie Disney seine Filme vertont, werden auch hier Inspiration Boards verwendet, zu sehen im Hintergrund in diesem Video.
Vision Boards beim Schreiben
Beim Schreiben kann man Vision Boards für die Entwicklung von einzelnen Figuren verwenden oder bei der Entwicklung von Themen und Stoff. Man kann ein Board für einen einzelnen Schauplatz erstellen oder man macht ein Board für einen Roman, auf dem man sammelt, was einen inspiriert: Bilder, Textschnipsel, Farben, Postkarten, Stoffe — der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, nur auf eine Pinnwand oder sonstige Wand muss es passen. Zum Beispiel habe ich zwei Romane geschrieben, die in New York spielen. Dementsprechend habe ich mir verschiedenen Pinnwände angelegt. Einmal reale zum Anfassen wie auf dem Foto hier. Und zudem habe ich noch digitale, die ihr hier anschauen könnte zu meinem Weihnachtsroman in New York oder hier. Oder hier meine Kolleginnen vom Impress Verlag Laura Kneidel.
Warum Vision Boards?
Beim Schreiben habe ich diese Boards vor Augen, um mich in die Szene hineinzuversetzen. Wieder einmal geht es darum, sein Gehirn zu stimulieren und es anzuregen, Assoziationen herzustellen. Zudem hilft so ein Vision Board, sich überhaupt in Laune zu bringen. Ich kenne sehr viele Autoren, die solche Boards verwenden. Auch wenn sie sie einfach „Pinnwand“ nennen oder einen Ordner haben, in dem sie Bilder sammeln. Aber heute sammelt man ja meist Bilder im Netz.
So erstellst du ein Vision Board „zum Anfassen“ und aufhängen:
1.) Nehme eine Pinnwand, ein großes Stück Papier oder beklebe eine Stück Pappe mit Packpapier oder einem anderen Papier in einer neutralen Farbe. Natürlich kannst du auch dein Lieblingsfarbe oder Tapete nehmen, aber ich bevorzuge neutrale Farben. Das ist dein Board!
2) Überlege dir dein Thema: Ein Roman, eine Figur, ein Schauplatz.
3) Besorge dir Heftzwecken oder Kleber und eine Schere zum Ausschneiden, eventuell Karteikarten und Stifte, um einzelne Sprüche und Gedanken niederzuschreiben, Zeitungen und Zeitschriften, Postkarten oder Bilder, egal woher.
4) Du kannst natürlich auch im Internet nach Bildern zum Thema suchen und sie ausdrucken und ausschneiden.
5) Befestige die Bilder und Sprüche und das Material auf deiner Pinnwand, wie es dir gefällt. Du brauchst nicht ordentlich sein, du kannst ein Board dicht bekleben oder weniger dicht, aber du solltest das Ergebnis gern anschauen.
So erstellst du ein Vision Board online
Nutze zum Beispiel Pinterest hierfür oder auch Evernote. Ich würde sagen, die vielen Nutzer von Pinterest sprechen dafür, wie einfach und praktisch diese Seite ist. Sammle dort auf einer „Pinnwand“ die Bilder, Zitate und Links, die dich zu dem Thema inspirieren. Google zum Beispiel dein Thema bei „Google Bilder“ und nutze die Links. Ich nutze diese Boards als Ideensammlungen. Aber um in Stimmung zu kommen beim Schreiben ist ein Board, das vor oder neben einem an der Wand hängt, meiner Meinung nach wirkungsvoller. Du kannst aber auch Bilder online sammeln und dann für dein Vision Board ausdrucken.
Ich wünsche euch viel Spaß mit der Technik (auch wunderbar, um sich vom Schreiben abzulenken übrigens) und postet doch eure Vision Boards, falls ihr welche erstellt.
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